Im Rahmen eines Produkttests durfte ich das HP Pavilion 10-k000ng x2 Tablet testen. Wow, was für eine Produktbezeichnung. Es handelt sich bei dem Tablet um ein Windows 8.1 Tablet mit echtem Windows. Es ist also ein sog. vollwertiger Computer. Normale Programme, nicht nur Apps, können auf dem Gerät installiert werden.
Vielleicht noch ein zusätzliches Wort zum Betriebssystem. Hierbei handelt es sich um Windows 8.1 mit Bing, eine ganz normale Windows 8.1 Installation bei der die Bing Suche als Standard im Internet-Explorer eingestellt ist. Aufgrund dessen wird das Betriebssystem ohne Lizenzkosten vertrieben, was wiederum den Vertrieb solche Tablets wesentlich günstiger gestalten soll. Die Suche kann jedoch auch einfach auf z.B. Google umgestellt werden. Dann unterscheidet sich das Betriebssystem nicht mehr von einem “normalem” Windows 8.1.
Der erste Eindruck
Der erste Eindruck des Gerätes war durchaus positiv. Das Gerät lag mit dem Rücken nach oben im Karton wodurch man zunächst die Rückseite mit dem Cover zu Gesicht bekam. Die mattierte Rückseite gefiel mir schon mal sehr gut. Das Cover in einem schönen Grau mit Muster gefällt mir ebenfalls gut. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Tablet selber ein Tastaturcover, das gleichzeitig als Schutz für das Gerät verwendet wird. Das gesamte Display wird durch das Cover abgedeckt. Über kleine Distanzstücke aus Gummi liegen die Tasten nicht auf dem Display auf. Soweit so gut. Die Rückseite des Gerätes wird durch den “Kickstand” ebenfalls teil flächig geschützt. Das HP-Logo, das übrigens in Chrome-Optik gehalten ist, was mir überhaupt nicht gefällt und nach wenigen Minuten im Gebrauch scheußlich aussieht, wird durch das Cover komplett abgedeckt.
Der erste Eindruck, welcher auf der Rückseite, mit Ausnahme des HP-Logos, durchaus zu überzeugen wusste, wurde leider auf der Vorderseite stark getrübt. Okay, dass das Display nicht entspiegelt ist war zu erwarten (obwohl dieses als “entstspiegelt” betitelt wird). Links und rechts vom Display befinden sich jedoch über die gesamte Höhe die beiden Lautsprecher. Was an sich ja nicht verkehrt ist, doch was hat man sich bitteschön bei der Verkleidung gedacht? Die Abdeckungen sind in Klavieroptik und wirken mit den recht groben Bohrungen ehrlich gesagt ziemlich billig.
Performance
Was das Pavilion im ersten Eindruck etwas versiebt hat, macht es mit der Performance wieder gut. Im Zeitraum indem das Tablet für alltägliche Aufgaben wie etwa dem Surfen im Internet, dem Verfassen von diversen Dokumenten mit Word, PowerPoint, Excel und Co verwendet wurde, leistete sich das Tablet keine Aussetzer oder Ruckler. So muss es sein. Die Nutzbarkeit als Tablet ist durchaus als gut zu bezeichnen, auch wenn das Gerät als Tablet mit 590g nicht das leichteste ist. Mit angedockter Tastatur verwandelt sich das Tablet zu einem 10 Zoll Netbook.
Die Tastatur
Das Andocken der Tastatur ist über einen Magnetverschluss gelöst, was mit Sicherheit ein sehr guter Ansatz ist. Jedoch ist die Umsetzung nicht in jeder Situation zufriedenstellend. Wenn es dunkel ist, gestaltet sich das Anbringen des Tastatur-Covers ziemlich mühsam und macht wenig Spaß.
Man sucht teilweise sehr lange nach den Einkerbungen für die Rastnasen (siehe Foto). Wenn ich die Funktionalität mit dem Klassen-Primus dem Microsoft Tablet vergleiche, dann sieht es bei dem Pavilion ganz schön düster aus. Hier gibt es noch viel Luft nach oben.
Die Tastatur an sich funktioniert und lässt auch das Verfassen von etwas längeren Texten zu. Mehr aber auch nicht. Die Oberfläche/ das Metarial der Tasten fühlt sich sehr raus an und wirkt somit auf mich leider wieder etwas billig. Der Druckpunkt der Tasten ist hingegen unter Berücksichtigung der Dicke der Tastatur als gut zu bezeichnen. Das Touchpad hingegen hat mich positiv überrascht. Man kann mit ihm sehr präzise navigieren. Auch Gesten wie das Scrollen mit zwei Fingern werden zuverlässig ausgeführt. Bis auf eine kleine LED, die eine aktivierte Feststelltaste signalisiert besitzt die Tastatur keine Hintergrundbeleuchtung. Das Arbeiten im Dunkeln ohne zusätzlicher Arbeitsleuchte gestaltet sich somit etwas schwierig. Sinnvolle Funktionstasten erleichtern das Arbeiten im Alltag. So lässt sich z.B. die Helligkeit des Displays über diese regulieren.
Die Tastatur ermöglicht über den magnetischen Standfuß zwei Positionen zum Arbeiten. Die geschossenen Fotos zeigen diese Positionen.
Die Stabilität des Displays unter der Verwendung des Covers hat mich in zweierlei Hinsicht überrascht. Die Tatsache, dass der Standfuß doch recht weit unten angebracht ist ließ mich zunächst an der Konstruktion bzw. dessen Stabilität zweifeln. Doch das Display ist ausrechend Stabil. Das Display wackelt jedoch schon noch ordentlich hin und her. Somit denke ich, dass das Konzept zum Arbeiten auf festem Untergründen durchaus in Ordnung ist. Zum Arbeiten unterwegs bspw. zum Abstellen auf dem Schoß ist es m.M.n. eher mäßig geeignet.
Schnittstellen
Wie es sich für ein Tablet, das ebenfalls den Anspruch auf Verwendung als PC, gehört, findet man diverse Anschlüsse am Tablet. Auf der linken Seite befindet sich lediglich der kombinierte Anschluss für ein Headset bzw. Lautsprecher/Mikrofon.
Die restlichen Anschlüsse sowie Bedienelemente befinden sich auf der rechten Seite des Gerätes. Ganz oben ist als erstes die Laustärke-Wippe angebracht, die das Regulieren der Lautstärke ermöglicht. Direkt drunter ist der Windows-Button angesiedelt. Dieser befindet sich im Gegensatz zu den meisten Windows-Tablets nicht auf der Front neben oder unter dem Display. Hier muss ich leider wieder Kritik äußern: Sowohl die Lautstärkewippe, jedoch insbesondere die Windowstaste müssen extrem fest gedrückt werden, damit sie wirklich auslösen.
Weiter unten befindet sich ein Slot für Mirco-SD-Karten zum Erweitern des internen Speichers (32 GB). Es folgt ein Videoausgang in Form von Micro-HDMI. Als nächstes ist ein vollwertige USB 2.0 Anschluss zu finden. Den Abschluss bildet der Mirco-USB Anschluss, welcher zum Aufladen des Gerätes verwendet wird.
Auf der Oberseite ist des Weiteren der Power-Button zum Einschalten sowie zu Sperren/Entsperren des Gerätes vorhanden.
Technische Daten
Ich möchte an dieser Stelle die technischen Daten nur kurz erwähnen, da sie ohnehin auf der Produktseite zu finden sind. Das Gerät ist mit einem Intel Atom Prozessor, der mit 1,33 GHz taktet ausgestattet. Einer integrierten Grafikeinheit, ebenfalls von Intel, stehen 2 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung, die für die meisten Arbeiten an diesem Gerät ausreichend sein sollten. Das Display des Tablets löst mit einer Auflösung von 1280×800 Pixeln ausreichend scharf dar und lässt in der Preiskategorie keine Wünsche offen. Über W-LAN ist das Gerät mit dem Internet verbunden, in dem mit der Full-HD-Webcam Videotelefonate geführt werden können.
Akkulaufzeit
Hier kann ich tatsächlich Lob für das Tablet verteilen. Dank des stromsparenden Atom Prozessors lässt einem das Tablet nur sehr selten unterwegs im Stich. Bei moderater Nutzung hält der Akku des Tablets problemlos mehrere Tage durch.
Fazit
Mit dem HP Pavilion 10-k000ng x2 bringt HP ein recht solides Einsteigergerät auf dem Markt, das für alltägliche Aufgaben gut geeignet ist. Etwas enttäuscht hat mich jedoch die Verarbeitungsqualität sowie die Materialwahl an diversen Punkten. Das Gerät, das ich zum Testen erhalten habe wies teilweise scharfen Kanten auf, was das Gefühl in der Hand als Tablet stark trübt. Glänzende Oberflächen wirken nicht edel, sondern einfach nur billig. Gerade bei intensiverer Nutzung sind diese innerhalb kürzester Zeit verkratz und verdreckt. Ich kann es nicht nachvollziehen, weshalb solche Materialien bzw. Oberflächen dennoch Verwendung finden.
Für den Preis von 319 Euro (Stand Nov 2014) bekommt man jedoch ein angemessenes Paket. Es handelt sich immerhin um einen nahezu vollwertigen PC. Ich sage deshalb nahezu, da die intern vorhandenen 32 GB nicht ausreichen um das Gerät wirklich als PC zu verwenden. HP hat jedoch die Erweiterung mittels Micro-SD-Karte vorgesehen.
Ich kann das Gerät absoluten Einsteigern empfehlen, die keine sonderlich großen Ansprüche an Verarbeitungsqualität haben, sondern einfach nur ein Gerät der unteren bis mittleren Preiskategorie suchen, das sowohl als Tablet als auch als vollwertiger PC einsetzbar ist um auch normale Programme installieren zu können.
Lobend hervorheben möchte ich dabei besonders, dass bei diesem Preis bereits ein entsprechendes Tastatur-Cover zum Lieferumfang gehört. Das ist einfach nur klasse. Die Qualität des Gesamtproduktes liegt meiner Meinung nach leicht unterhalb dessen, was man für den Preis erwarten kann. Der Lieferumfang hingegen, dank der Tastatur, ist als sehr gut zu bezeichnen.
Hallo
Danke für die Analyse des Produktes.
Ich würde gerne noch wissen, wie das Gerät verhält, wenn man Full-HD Filme abspielt bzw. Die filme über HDMI am Fernseher überträgt.
Ruckelt es oder läuft alles fließend ab?
Dazu noch würden die 2 GB Arbeitsspeicher zum arbeiten mit mathematischen Programmen genügen?
mfg
Hallo,
tut mir Leid, dass ich mich erst so spät melde aber über die Feiertage war einfach zu viel los.
Also ich habe das Tablet eben mal an den Fernseher angeschlossen und ein GoPro – Promotion Video (Länge ca. 4 min) in Full HD von YouTube abgespielt. Das lief wunderbar und absolut ohne erkennbare Ruckler.
Matlab, Mathematica und Co werden wohl eher wegen des begrenzten Massenspeichers Probleme bekommen. Ich habe es aber nicht ausprobiert. Die 2 GB RAM sollten jedoch für die gängigsten Aufgaben ala Kurvendiskussion oder Fouriertransformationen reichen.
Viele Grüße
Nico