In diesem Artikel geht es um einen Full-HD Fernseher von Philips . Übrigens sind Fernseher von Philips gar nicht wirklich von Philips. Denn der niederländische Elektronikhersteller hat seine TV-Sparte verkauft. Seitdem werden zwar weiterhin Fernseher unter dem Namen Philips vertrieben, stammen jedoch von einem asiatischen Unternehmen namens TPV. Es handelt sich bei dem Testobjekt um einen sog. Smart-TV. Der Fernseher kann in das heimische W-LAN eingeloggt werden. Mit dem Zugriff aufs Internet bieten sich viele Funktionen von Youtube bis Netflix und Co.
Eines muss ich direkt jetzt mal loswerden: Der Fernsehr sieht unglaublich edel aus. Das nahezu Rahmenlose Design in Verbindung mit dem sehr edlem Standfuß machen einfach mal richtig was her – super!
Sogar das Philips Logo, das sich direkt unter dem Bildschirm befindet, kann in der Helligkeit reguliert werden (wahlweise kann die Beleuchtung auch ganz abgeschaltet werden). Hier wurde auch an Kleinigkeiten gedacht.
Übrigens ist das Philips Logo im Foto etwas nach unten “gerutscht”. Das liegt daran, dass sich hier die integrierte Kamera für die Gestensteuerung befindet. Nach der Aktivierung im Menü, klappt sich diese automatisch herunter. Leider muss man sie jedoch manuell wieder reindrücken, wenn man die Kamera deaktiviert. Weiter unten in diesem Artikel ist noch ein Foto mit eingeklappter Kamera (so sieht der Fernseher bei mir übrigens immer aus, da ich die Kamera nicht verwende, warum? Lesen Sie weiter).
Der erste Eindruck
Ich bin ein Typ Mensch, dem das Optische bei technischen Produkten sehr wichtig ist. Und das Design des Philips Fernsehers trifft genau meinen Geschmack. Insofern war der erste Eindruck bei mit ausgesprochen gut.
Alles wirkt wirklich gut verarbeitet und hochwertig. Einzig ist der Fernseher nicht allzu verwindungssteif, soll heißen, dass sich der Bildschirm leicht durchbiegen lässt. So liest man auch ab und an von “verbogenen” Panels. Ich bin mir sicher, dass sich der Bildschirm leicht, sollte er sich (minimal) verbogen haben, durch leichten Druck wieder gerichtet werden kann.
Ich möchte einfach mal behaupten, dass das mehr oder weniger der Preis für ein solch “rahmenloses” Design ist. Aber es ist nicht so schlimm wie es jetzt vielleicht klingen mag, keine Angst.
Das Bild
Um eine repräsentative Aussage über die Qualität des Bildes treffen zu können habe ich natürlich Full-HD-Material eingesetzt. Also schnell man die BluRay “Unsere Erde” raus gekramt und los geht es. Wahnsinn, was für ein gestochen scharfes Bild. Das Bild ist wirklich ausgezeichnet, da gibt es absolut nichts zu meckern.
Das hervorragende Bild in Verbindung mit dem patentierten Ambilight ist einfach nur ein Augenschmaus. Ich möchte fast von einem völlig neuen TV-Erlebnis sprechen. Ich habe bisher auf einem HD-Ready 32-Zoll-Fernseher geschaut und da ist der Sprung zum Philips natürlich umso größer.
Leider kann ich aktuell kein HD-Material über Kabel oder Satelit ausprobieren, da in unserem Haus dem Kabelanbieter gekündigt wurde (Signalqualität).
Sei es drum.. Das Bild über den integrierten DVB-T-Receiver entspricht natürlich keiner BluRay-Qualität ist aber nicht so schlecht wie ich es zunächst befürchtet hatte. Und so freue ich mich umso mehr, wenn ich mal wieder FHD-Material über Amazon Prime Instant Video, Netflix oder was auch immer genießen kann. Und das Ambilight funktioniert, egal wie gut das Bild ist.
Bedienung
Bedient wird der Philips TV über verschiedene Wege. Der übliche und auch von mir favorisierte Methode ist die Bedienung über die normale Fernbedienung. Wobei normal im Zusammenhang mit dieser Fernbedienung nicht ganz zutreffend ist. Die Fernbedienung hat Eingabeelemente sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite.
Zunächst betrachten wir die Vorderseite. Hier findet man sämtliche Tasten, die man auch von jeder anderen TV-Fernbedienung kennt. Dreht man die Fernbedienung jedoch um, findet man eine vollwertige Tastatur. Und diese ist das ein ums andere mal wirklich sehr nützlich. Sucht man zum Beispiel nach einem Video auf YouTube, lernt man die Tastatur zu schätzen.
Übrigens ist die gewohnte Handbewegung mit der Fernbedienung auf den Fernsehr hinzu völlig unnötig. Die Fernbedienung arbeitet nicht mit Infrarot. Ich konnte zwar keine genauen Angaben über die verwendete Technologie finden aber ich gehe stark davon aus, dass hier Bluetooth eingesetzt wird. Ich konnte den Fernseher sogar von zwei Zimmern weiter noch Steuern (sehr sinnvoll).
Neben der Bedienung via Fernbedienung beherrscht der Fernseher zusätzlich Gestensteuerung (über die bereits erwähnte Kamera, abstellbar) und über eine Sprachsteuerung. Ich empfand jedoch beides eher als anstregend als dass es einem tatsächlich bei der Bedienung im Alltag etwas nutzt. Und wenn ich dann so die ein oder andere Rezension auf Amazon und Co zum Fernseher lese, können das auch keine “Startprobleme mit der Software” oder “noch nicht ausgereifte Software” sein. Ich habe eher den Eindruck, dass man die Funktion auf den Produktzettel stehen haben wollte und es daher eben irgendwie noch mit eingebaut hat. Mich stört es aber ehrlich gesagt nicht so sehr, da ich mir nicht vorstellen kann, sowas tatsächlich einzusetzen.
3D und die Brillen
Heutzutage bekommt man ja kaum noch einen Fernseher, der kein 3D beherrscht. Nun gut, der Philips hat 3D also habe ich es auch ausprobiert. Dazu sei gesagt, dass ich 3D auch im Kino für komplett überflüssig halte. Meiner Meinung nach ist es eine wunderbare Art und Weise noch mehr Geld aus den Taschen der Besucher zu ziehen. Lassen wir das… Ich schweife ab.
Die Brillen sind laut Webseite beide optional. Ich habe beide im Lieferumfang enthalten. Die Brillen sind aktiv und werden über eine Knopfzelle versorgt. Mit einem kleinen Taster auf der Nase lassen sich die Brillen einschalten. Eine kleine Leuchtdiode signalisiert den Status.
Die Brillen wirken auf mich ziemlich billig und ganz im Gegensatz zum Fernseher eher minderwertig verarbeitet.
So nun zur Qualität: Ich habe bisher nur die 2D zu 3D Konvertierung ausprobiert und finde sie tatsächlich gar nicht mal so schlecht. Wenn die Brillen nicht so absolut unbequem wären, könnte man sich durchaus mal einen Film mit der Konvertierung anschauen. Abhilfe könnten hier eventuell aktive 3D-Brillen anderer Hersteller schaffen.
Konnektivität
So ein moderner Fernseher bringt natürlich auch eine ganze Menge Anschlussmöglichkeiten mit sich. Die nachfolgenden Fotos zeigen den Fernseher von der Rückseite mit Blick auf die vorhandenen Anschlussmöglichkeiten.
Und hier geht es weiter mit den Anschlüssen:
Sowie in der Einlassung:
Wie Ihr seht bietet der Fernseher eigentlich alle Anschlüsse die man sich nur wünschen kann. Damit Ihr einen Überblick habt, sind hier nochmal alle Anschlüsse aufgelistet:
- 4 x HDMI
- Komponenteneingang
- Scartanschluss
- 3 x USB
- Antenne IEC75
- 2 x Satelliteneingang
- 2 x Common Interface Plus (CI+)
- Ethernet-LAN RJ-45
-
Digitaler Audio-Ausgang (optisch)
-
Linker/rechter Audio-Eingang
-
Kopfhörer-Ausgang
-
Service-Anschluss
- WiFi (11n, dual Band)
Diese und noch viele weitere technische Angaben zum Gerät findet Ihr auf der Produktseite direkt bei Philips .
Apps
Zu den Schwächen bei der Software gesellt sich ein etwas mageres Angebot an Apps. Dass es zum Beispiel eine vermeintliche Standard-Anwendung wie Amazon (Prime Instant Video) nicht gibt enttäuscht schon sehr. Generell findet man im Play-Store eher wenig Apps die mit dem Philips zusammen arbeiten. Die App von Netflix (vorinstalliert) funktioniert jedoch zum Beispiel tadellos und hat mir schon einige schöne Stunden beschert.
Fazit
Kommen wir nun zum abschließenden Fazit. Der Philips Fernseher punktet vor allem durch sein extrem elegantes Design, sein rattenscharfes Full-HD-Bild und dem unglaublich eindrucksvollen Ambilight. Schwäschen zeigt er hingegen im Bereich der Software sowie der verwendeten Kamera für Gestensteuerung, Skype, … die bei schwierigeren Lichtverhältnissen faktisch nicht zu gebrauche ist. Somit fällt die Gestensteuerung, die sich natürlich der Kamera bedient auch ins Wasser, sobald es im Zimmer mal etwas dunkler wird. Nach meinen Erfahrungen ist man mit der Fernbedienung deutlich schneller. Auch die Sprachsteuerung wirkt schlecht entwickelt, so benötigt der Fernseher viel zu lange für die Umsetzung der Befehle, so denn er sie überhaupt mal versteht.
Viele richtig gute Eigenschaften treffen leider auch auf Schwächen in der Software. Mit einem UVP-Preis von über 1000€ möchte sich der TV definitiv im gehobenen Segment platzieren, wo er sich solche Schwächen eigentlich nicht leisten darf. Meine Meinung: Würde der TV 200 bis 300€ weniger kosten wäre er der Knaller. Da ich persönlich keine Gesten- oder Sprachsteuerung nutze ist der Fernseher trotz der genannten Schwächen der perfekte Fernseher, da er ein wirklich ausgezeichnetes Bild liefert. Zusammen mit dem Ambilight, Leute ich liebe dieses Ambilight (!), ist das TV-Erlebnis bei HD-Material einzigartig. Darüber hinaus finde ich das Design des TVs wirklich klasse.
Ich habe den Fernseher für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt bekommen und darf ihn zum Ende des Testzeitraumes für 479€ behalten. Ich bin stark am überlegen dieses Angebot anzunehmen.